18. Februar 2022

Chemische Abtreibung als Notfallrisiko

Komplikationen sind häufig

Mit der Einnahme der Abtreibungspille setzt die Frau selbst aktiv die Tötung ihres Kindes in Gang – und ihre Gesundheit aufs Spiel.

Mittlerweile erfolgen rund 80% aller Abtreibungen in der Schweiz mit der chemischen Methode. Beide Präparate, die dabei eingenommen werden, sind auch für die Frau mit massiven gesundheitlichen Risiken verbunden.

Mifepriston (RU-486, Mifegyne) und Misoprostol (Cytotec oder neu auch MisoOne) heissen die beiden Wirkstoffe, die – im Abstand von 36 bis 48 Stunden eingenommen – eine chemische Abtreibung und damit die Tötung eines ungeborenen Kindes vollziehen sollen. Den medizinischen Fachinformationen und damit den offiziellen Zulassungsbedingungen zufolge darf die chemische Abtreibung in der Schweiz «nur in Kliniken oder Behandlungszentren erfolgen, welche auch chirurgische Schwangerschaftsabbrüche durchführen und über notfallmedizinische Einrichtungen verfügen». Die Verabreichung der Präparate hat «in Anwesenheit des Arztes zu erfolgen».

Grund für diese Vorsicht ist zweifellos ein erhöhtes Notfallrisiko für die abtreibende Frau. Starke Blutungen und andere Komplikationen treten häufig auf. In England war 2020 jede 17. Frau, die eine chemische Abtreibung zu Hause vornahm, in der Folge von derart gravierenden Komplikationen betroffen, dass sie sich deswegen im Spital behandeln lassen musste (mehr als 10 000 Fälle!). Was Cytotec allein betrifft, liess ein Artikel mit dem Titel «‹Als zerrisse es mir den Unterleib!›» aufhorchen, der am 9. Juli 2021 in den Deutschschweizer Tamedia-Zeitungen erschien: Demzufolge wird der Wirkstoff sehr kontrovers diskutiert. Deutschland und Frankreich haben Cytotec bereits vom Markt genommen. Der Beitrag zitierte eine deutsche Erfahrungsplattform, wonach es Frauen gebe, bei denen die Wehen schon mit 25 Mikrogramm Cytotec «explodieren». In einer chemischen Abtreibung, wohlgemerkt, nimmt die Frau 400 (!) Mikrogramm von dem Wirkstoff ein.

Wenn ungeachtet solcher Risiken Schweizer Ärzte den Frauen das Präparat für eine «Abtreibung zu Hause» mitgeben, muss man das als fahrlässig bezeichnen. «Erleichterter Zugang zu Abtreibungen – um jeden Preis» scheint die Devise zu sein.

Nicht unerwähnt bleiben darf hier die Möglichkeit, innert 48 Stunden nach der Einnahme von RU-486 die Abtreibung mit einem Gegenmittel noch zu stoppen und das ungeborene Kind zu retten. Ein Anruf auf die Notrufnummer der SHMK (0800 811 100) genügt!