22. September 2022

«Der Inhalt der Gebärmutterhöhle»

Oder: Wie mit Worten die Wahrnehmung verändert wird

Mit einem Modell der Gebärmutter im Gespräch mit einer Patientin: Was für ein Vokabular die Ärztin wohl verwendet?!

Sommer 2022. Mit wenigen Wochen Abstand publizieren die Online-Portale «schweizerillustrierte.ch», «femelle.ch» und «familienleben.ch» Artikel mit ausführlichen Informationen zum Thema Abtreibung in der Schweiz. Auffällig: Es ist beim Beschrieb der Methoden der Abtreibung nie von «Kind» die Rede …

… Zufall? Keineswegs! Die drei Online-Portale benutzten als Quelle offensichtlich Texte von «sexuellegesundheit.ch» – und somit von klaren Abtreibungsbefürwortern! So kommt es dann beispielsweise, dass all die drei Online-Artikel bei der Darstellung der chirurgischen Methode der Abtreibung vom «Inhalt der Gebärmutterhöhle» sprechen, der mit einer Kanüle «abgesaugt» oder «entfernt» werde.

«Inhalt der Gebärmutterhöhle»: Das also ist der neueste Stand der Vernebelungstaktik! Nicht einmal mehr von «Embryo» oder «Fötus» reden sie! Die willentliche Tötung eines ungeborenen Kindes wird zu einer simplen Entfernung des «Inhalts der Gebärmutterhöhle» umformuliert.

Noch ist dies nicht allgemeiner Sprachgebrauch. Aber wir sollten uns vorsehen. Worte haben Macht. Und steter Tropfen höhlt den Stein. Es gibt unzählige Menschen, die nicht so stark im Lebensschutz stehen wie wir. Diese werden mit der Zeit nicht mehr wahrnehmen, was für eine unglaubliche Täuschung hinter dem Ausdruck «Inhalt der Gebärmutterhöhle» steckt. Und sie werden sich an solche unmöglichen Wortkreationen gewöhnen.

Es liegt an uns, das Bewusstsein in der Gesellschaft wachzuhalten: Eine Abtreibung ist nie bloss die Entfernung des «Inhalts der Gebärmutterhöhle». Und setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass Abtreibung undenkbar wird!

Eine «Gebärmutterhöhle» anderer Art: Dieser prähistorische Felshohlraum (22 m tief, 2,5 m breit) in Kardschali in Bulgarien wird vom Volksmund so genannt!