23. Juli 2018

«Was ist denn weiblich daran, dass ich jetzt das Leben eines Mannes führen darf?»

Birgit Kelle über Feminismus und Mutterschaft: ein Vortragsbericht

Mit ihrem unterhaltsam-ernsthaften Referat begeisterte Birgit Kelle …

Mit ihrem unterhaltsam-ernsthaften Referat begeisterte Birgit Kelle …

… das Publikum im vollen Saal an der Jurastrasse 2 in Münchenstein.

… das Publikum im vollen Saal an der Jurastrasse 2 in Münchenstein.

Auch nach 60 Minuten hätte man der erfahrenen Vortragsrednerin und Bestsellerautorin gerne noch länger zugehört. Gekonnt bringt Birgit Kelle das «grosse Problem des Feminismus mit der Mutterschaft» auf den Punkt und zeichnet dagegen das Bild von einer erfüllenden Mutterschaft, die in den Frauen angelegt ist – und die von Gesellschaft und Politik auch viel mehr wertgeschätzt werden sollte.

9. Juni 2018, Münchenstein im Baselland: beinahe schon hochsommerliche Temperaturen. Dennoch besteht für das deutlich über hundertköpfige Publikum keine Gefahr wegzudösen … zu interessant ist das, was die Referentin vorne am Rednerpult zu berichten, zu analysieren und zu kommentieren weiss!

Mutterschaft als Problem?

«Scheitert der Feminismus an der Mutterschaft?», so lautete das Vortragsthema. Kurz zusammengefasst: Ja, für Birgit Kelle gibt es Anzeichen für ein solches Scheitern. Der Feminismus klammere die Bedürfnisse jener grossen Masse von Frauen komplett aus, die gerne Mütter werden und sind. Dadurch mache er sich für die Mehrheit der Frauen irrelevant … «Der Feminismus hat Emanzipation definiert als ‹Wir müssen als Frauen das Gleiche tun wie die Männer, und dann erst sind wir emanzipiert› … Aber was ist denn weiblich daran, dass ich jetzt das Leben eines Mannes führen darf?»

Mutterschaft als Erfüllung!

Statt männlichen Lebenslinien zu folgen, wie es der Feminismus bis heute tue, sollten Frauen anerkennen, dass «Mutterschaft Zeit braucht, dass Mutterschaft etwas ist, das in uns angelegt ist, das für viele wirklich ein tiefes Bedürfnis ist.» Wenn die Gesellschaft stabile Kinder grossziehen wolle, dann «müssen wir der Mutterschaft wieder Raum geben, dann müssen wir die Freude daran vermitteln … Wir bekommen dann erst wieder mehr Kinder in der Gesellschaft, wenn wir uns von dem Gedanken lösen, dass Kinder ein Problem sind. Und Sie alle können dazu beitragen, indem Sie die Freude nach draussen tragen.»​