20. September 2018

Widerstand gegen Abtreibungslegalisierung

Hart umkämpftes Lateinamerika – jüngstes Beispiel: Argentinien

Buenos Aires, 4. August 2018: Hunderttausende auf der Strasse – für den Schutz von Mutter und Kind!

Buenos Aires, 4. August 2018: Hunderttausende auf der Strasse – für den Schutz von Mutter und Kind!

Länder, in denen die Abtreibungsgesetze noch restriktiv sind, stehen unter Druck. Permanent versucht man ihnen mit dem Schreckgespenst der «gefährlichen illegalen Abtreibungen» Angst einzujagen. Die Schätzungen von Fallzahlen winden sich dabei oft in schwindelerregende Höhen – ob sie Hand und Fuss haben, darf stark bezweifelt werden.

Was bewog wohl die Mehrheit des argentinischen Senates am 9. August 2018 dazu, gegen die geplante «Fristenlösung» zu stimmen? Vielleicht war es gerade die beeindruckende Kundgebung der Hunderttausenden (siehe Foto), die fünf Tage vor der Abstimmung nochmals auf der Strasse die Botschaft verkündeten: «Wir wollen beide Leben retten! – Nein zur Abtreibung!»

Argentinien – Polen

Abtreibung bleibt damit in Argentinien nur zulässig im Falle einer Vergewaltigung oder bei Lebensgefahr der Mutter. Diese «Indikationen» entsprechen jenen in Polen (wo das Kind zudem auch bei einer schweren Missbildung «legal» abgetrieben werden kann).

In Argentinien boten die Abtreibungsbefürworter Schätzungen herum von jährlich 300000 bis 500000 «gefährlichen illegalen Abtreibungen». Auch in Polen – das Land ist von der Anzahl Einwohner her mit Argentinien vergleichbar – ist diese Art von Schätzungen bekannt: 150000 bis 200000 illegale Abtreibungen sollen es dort pro Jahr sein. Völlig unmöglich!, meinen dazu polnische Lebensrechtsorganisationen. Natürlich gebe es illegale Abtreibungen – aber sie stellten kein soziales Problem dar. Ein deutlicher Hinweis dafür ist den Polen, dass seit der Einführung des restriktiven Abtreibungsgesetzes (1993) die Fälle von gynäkologischen Komplikationen, die mit einer Abtreibung im Zusammenhang stehen könnten, nicht etwa zu, sondern vielmehr deutlich abgenommen haben. Auch die Zahl der Fehlgeburten ist um über 30 % gesunken (Abtreibungen erhöhen das Risiko für Fehlgeburten).

Beliebtes Werbemittel …

Die Schätzung der Zahl illegaler Abtreibungen viel zu hoch anzusetzen, ist für die Abtreibungsbefürworter weltweit schon seit Jahrzehnten ein beliebtes Mittel, um für die «legale» Abtreibung zu werben und den Widerstand dagegen zu schwächen. Dass der argentinische Senat auf diese Art von Propaganda nicht hereingefallen ist, sondern Mutter und Kind schützen will, verdient Anerkennung.