23. Februar 2023

Roboter beantwortet Fragen zur Abtreibung

«Gesetzliche Regelungen» und «politischer Einfluss» als Vorschläge!

Symbolbild.

«Beginnt das Leben mit der Zeugung?» – «Tötet Abtreibung ein Baby?» – Das sind zwei von drei Fragen, welche vereinmamma.ch in einer kleinen Probe aufs Exempel dem «ChatGPT»-Roboter (vgl. Kästchen) gestellt hat. Fazit: ChatGPT verfügt tatsächlich über ein beeindruckendes digitales Wissen. Zwangsläufig bildet diese künstliche Intelligenz aber auch die Mentalität des Relativismus ab, die in den westlichen Industrieländern gerade vorherrscht …

Das heisst nicht, dass alles falsch wäre an den Texten, die der Roboter produziert. Die biblische Weisheit «Prüft alles, das Gute behaltet» trifft sicher auch hier zu. Zum Teil ergeben die Antworten der Maschine viel Sinn. Zum Beispiel liefert sie bei der dritten Frage, die wir ihr gestellt haben – «Auf welche Weise kann man eine Nation am besten für den Schutz der ungeborenen Menschen gewinnen?» – durchaus brauchbare Handlungsvorschläge bzw. «Ansätze, die in Betracht gezogen werden können». ChatGPT listet fünf konkrete Bereiche auf, die jeweils auch in ein paar Sätzen ausgeführt werden, nämlich «1. Bildung und Aufklärung», «2. Gesetzliche Regelungen», «3. Religiöse und ethische Überlegungen», «4. Politischer Einfluss» und «5. Gemeinnützige Organisationen». Und dann gibt es noch den Hinweis, es sei «wichtig zu beachten, dass jeder Ansatz unterschiedlich wirksam sein kann, je nach kultureller, religiöser und politischer Landschaft einer Nation. Ein effektiver Ansatz zur Förderung des Schutzes des ungeborenen Lebens kann eine Kombination aus diesen Ansätzen sein.»

«Umstritten»?

«Beginnt das Leben mit der Zeugung?» sei «eine umstrittene Frage», meint der Roboter. Er nennt dann die hauptsächlichen verschiedenen Sichtweisen. Und fügt schulmeisterhaft hinzu: Es sei «wichtig zu beachten, dass dies «eine kontroverse Debatte» sei und es «keine einheitliche Definition des Lebensbeginns» gebe. Jeder solle «seine eigene Überzeugung aufgrund seiner eigenen Überlegungen und Forschungen bilden.» Ähnlich tönt es bei der Antwort auf die Frage «Tötet Abtreibung ein Baby?»

Ein solcher Relativismus, wo es doch um wissenschaftlich unstrittige Tatsachen geht, zeigt: Bei «kontroversen» Fragen bewegt sich auch der Roboter ganz im gesellschaftlichen Mainstream. Das schränkt seinen Nutzen erheblich ein. Verwunderlich ist es allerdings nicht, denn eine solche Maschine ist natürlich nur so gut wie die Inhalte, mit denen sie «gefüttert» wird. Hätten ausschliesslich Lebensschützer sie gefüttert, kämen nur glasklare, richtige Antworten heraus!

Testidee ursprünglich von campaignlifecoalition.com

Was ist «ChatGPT»? 

Riesige Datenmengen «antrainiert» 

OpenAI, ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Erforschung von künstlicher Intelligenz beschäftigt, veröffentlichte Ende November 2022 «ChatGPT» als Prototyp eines elektronischen Dialogsystems, das einen natürlichen Chat-Teilnehmer imitiert. Als Benutzer stellt man online eine Frage und erhält von ChatGPT innert Sekunden eine (mehr oder weniger richtige) Antwort. Das digitale Wissen von ChatGPT beruht auf dem «Antraining» riesiger Datenmengen von Texten und Algorithmen aus dem Internet.