21. November 2019

In Nordirland: «Wir machen da nicht mit!»

911 Ärzte, Hebammen und Pfleger kritisieren Freigabe der Abtreibung

Proteste gegen neue Regelung der Abtreibung.

Vor dem Parlament in Belfast protestieren am 6. September 2019 20 ‍000 Menschen friedlich gegen das neue Abtreibungsgesetz.

Ein Beschluss aus London zwingt Nordirland ein äusserst liberales Abtreibungsgesetz auf. Leute aus Medizinalberufen drohen mit Kündigung.

​Bis am 21. Oktober 2019 hätte Nordirland eine neue Regionalregierung bilden müssen, um die Inkraftsetzung des Gesetzes noch verhindern zu können. Nun haben die ungeborenen Kinder auch in Nordirland keinen wirksamen gesetzlichen Schutz mehr. Mit einer Straflosigkeit der Abtreibung faktisch bis zur 28. Schwangerschaftswoche fällt die nordirische Regelung noch extremer aus als jene von England (24. Woche).

911 Ärzte, Hebammen und anderes medizinisches Personal haben einen Brief an den Minister für Nordirland Julian Smith unterzeichnet. Sie drücken ihre tiefe Besorgnis und ihre Opposition aus. Sie bitten um die Garantie, Abtreibungen weder durchführen noch dabei mitwirken zu müssen. Viele von ihnen würden sonst ihre Stelle kündigen.

Nordirland muss das neue Gesetz bis Ende März 2020 in Detailregelungen umsetzen. Seit dem 5. November 2019 läuft eine zwölfwöchige öffentliche Anhörung dazu.